Leichtathletik: Franziska Frye debütiert am Samstag bei Deutschen Meisterschaften
Nur eine Woche nach den Deutschen Meisterschaften der U16 und U23 in Ulm treffen sich die besten Leichtathleten Deutschland in den Altersklassen U18 und U20 zu ihren nationalen Titelkämpfen im renovierten Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid. Mit dabei vom SuS Olfen: Franziska Frye.
Am letzten Wochenende des Qualifikationszeitraums konnte sich Franziska Frye mit einem beherzten Lauf das Ticket zu ihren ersten Deutschen Meisterschaften über die 400m-Hürden der weiblichen U18 sichern. Nur wenige Wochen zuvor hatten nicht viele mit dieser Qualifikation gerechnet und das hat einen guten Grund: Franziska Frye startet 2025 erstmalig wieder im grünen Trikot des SuS Olfen, ihrer alten Heimat. Zuvor ist sie mehrere Jahre für die LG Brillux Münster gestartet, dort war sie vermehrt im Mittelstreckenbereich unterwegs. Im Jahr 2024 erfolgte dann in der laufenden Saison der Wechsel in die Sprintgruppe von Rik Amann in Olfen. Hier fokussierte sich Franzi wieder mehr auf ihre Sprintstärken und fand Gefallen an den intensiven und harten Langsprintdisziplinen. In diesem Jahr dann schließlich auch der Startrechtswechsel, sodass sie nun wieder offiziell als SuSlerin an der Startlinie steht. "Als Franzi letztes Jahr zu mir in die Trainingsgruppe gewechselt ist, wussten wir, dass sie durch ihr Training in Münster die Sprintausdauer mitbringt, die eine gute Langsprinterin benötigt. An der Schnelligkeit mussten wir noch arbeiten, aber da war Franzi hoch motiviert bei der Sache. Man hat gemerkt, dass sie richtig Lust auf den Langsprint hat", erläutert ihr Trainer Rik Amann.
Nun also im ersten Jahr zurück in Olfen, in ihrem vierten Langhürdenrennen, direkt die Qualifikation zu den Deutschen Jugendmeisterschaften - welch eine Geschichte. "Ich habe in Olfen den Spaß am Sport wiedergefunden", bestätigt Franzi die Rückkehr in die Steverstadt als richtige Entscheidung. Stieg sie noch mit einem unrunden Lauf und 70,37 Sekunden in die Saison ein, steigerte sie sich von Wettkampf zu Wettkampf. Bei den westfälischen Meisterschaften fehlten ihr mit 67,46 Sekunden nur noch rund eine Sekunde zur geforderten Norm von 66,50 Sekunden. Spätestens als sie eine Woche später in Lage mit 61,94 Sekunden ihre 400-Meter-Bestleistung pulverisierte, wussten Trainer und Athletin, dass die Norm in greifbarer Nähe ist. "Ich muss gestehen, dass ich Anfang des Jahres nicht mit dieser Norm gerechnet habe. Der Plan war, sich an die 400m-Strecke zu gewöhnen und dann im nächsten Jahr die Norm anzugreifen", so Amann
In der Meldeliste ist Franzi mit ihrer Meldeleistung von 66,38 Sekunden auf Platz 40 zu finden. Die Chancen auf ein Finalplatz unter den besten 16 ist sehr gering, aber das ist auch nicht das Ziel für diese Meisterschaften. In ihrem ersten Jahr in der U18 und in ihrem ersten Trainingsjahr über die 400m-Hürden ist die Teilnahme schon ein riesiger Erfolg. Jetzt heißt es am Samstag um 11:50 Uhr Erfahrung sammeln und Spaß haben. "Es ist im Hinblick auf nächstes Jahr ein riesiger Vorteil, dass Franzi schon jetzt bei der DM teilnehmen kann. Im nächsten Jahr startet sie ja immer noch in der U18. Wenn die Entwicklung gut verläuft, kann man im nächsten Jahr ein Stück weiter nach vorne gucken und vielleicht sogar das Finale angreifen. Aber jetzt fokussieren wir uns erst einmal auf Wattenscheid, denn auch hier können wir sicherlich den ein oder anderen ärgern", sagt ihr Trainer Rik Amann.
[ Live-Ergebnisse | Livestream Samstag (11:50 Uhr 400m-Hürden-Halbfinale) | Livestream Sonntag (16:20 Uhr 400m-Hürden-A-B-Finale) ]