Fussball: PS: Einen haben wir noch - Erste Mannschaft gewinnt beim Tabellenzweiten

SG Coesfeld – Erste Mannschaft 0:1

Beginn der Rückrunde. Letztes Auswärtsspiel im Kalenderjahr. Nach dem spielfreien Wochenende durfte unsere Erste Mannschaft wieder einmal in der Kreisstadt Coesfeld antreten (am letzten Spieltag zuletzt 6zu0-erfolgreich gegen das Reserveteam der SG). Dieses Mal war der Gegner die Erstvertretung der Spielgemeinschaft.

Erneut nach Coesfeld. Erneut gegen die SG. Erneuerte B474 (2 Minuten schneller an Dülmen vorbei). Erneut Ende-November-Wetter – führt zu Ende-November-Kleidung und Ende-November-Regenschirmen im Münsterland. Nasskalt. Grau in grau. Ohne Sonne. Vitamin-D-Mangel. Das Coesfelder Stadion erneut ausverkauft.

Die SG musste, als Zweitplazierter in der Tabelle, einmal mehr auf Sieg spielen, sollte sich der Vorsprung des Tabellenführers SuS Legden nicht erhöhen und damit die Chancen der Coesfelder auf den Titel sich nicht verringern. Gegen den Meisterschaftsaspiranten aus der Kreisstadt gab es für unsere Olfener Truppe im Hinspiel daheim eine saftige 1zu5-Pleite.

Einen Tag des offenen Tores sollte es aber nicht geben. Dafür stabilisierte unser Team die Abwehr. Die Defensive muss verdichtet sein! Stabil daobi! Hört sich zunächst italienisch an, Stichwort Catenaccio, aber in der Praxis schon so, dass die Olfener Verteidigungskette nicht zu tief stand und den SG-Stürmern in der ersten Hälfte wenig Möglichkeiten bot, in den Strafraum einzudringen. Kein plattes Buongiorno von SuS-Keeper Jan Stemberumma.

Zwar gab es in der ersten Spielhälfte ein paar Abschlüsse auf beiden Seiten, jedoch ohne ganz zwingende Gefahr für die jeweiligen Tore auszustrahlen. Schüsse von Fabian Beckmann und Rene Schickentanz. Coesfeld erwartbar mit mehr Spielanteilen, aber auch mit zu wenig Ideen, die SuS-Defensive ersthaft in Gefahr zu bringen. Souveräne Innenverteidigung mit Kevin Bluschke und Jens Wennemann. Souveräne Außenverteidigung mit Fabian Konietzni und Dustin Drüggemann.

Schon in der 15. Minute musste Sechser Fabian Beckmann verletzt das Spielfeld verlassen und wurde hierbei von Nico Mecklenburg ersetzt, der sich aber auch gut in das SuS-Spiel einfügte und die Zentrale nun zusammen mit Mathis Scheele beackerte.

Offensiv auf den Posten. Baran Yildirim, Rene Schickentanz, Niklas Mählmann und Max Müller.

Dunkelgelb - eine in Malerbetrieben, bei Raumausstattern und in Fussballfachkreisen bekannte Farbe. Eine Karte in dieser Farbe zeigte der Spielleiter einem Coesfelder Akteur nach einem heftigen Foulspiel an Fabian Konietzni. Es ging schon zu Sache auf dem Platz.

Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit wurde es dann nochmal hecktisch. Unterschiedliche Meinungen. Es wurde lauter auf dem Kunstrasen. Und von jenseits der Linie. Der Schiedsrichter löste die Situation besonnen und Pfiff zur Halbzeitpause. Halftiet.

15 Minuten zum runterkommen. 15 Minuten zum Erholen. 15 Minuten, um die erste Hälfte Revue passieren zu lassen. 15 Minuten, um die Taktik und diese Dinge neu zu besprechen. Knochen heile? Schleift irgendwo wat?

Der zweite Durchgang begann dann erwartungsgemäß mit offensivdenkenden und angriffslustigen SGlern. Brauchten sie doch die drei Punkte. Doch dem stellte sich unsere Mannschaft entgegen.

Wechsel beim SuS: 59. Pascal Seypelt für Baran Yildirim, 68. Leon Breuer für den verletzten Max Müller.

Dann die Szene des Spiels: Hoher Ball aus der Olfener Defensive von Kevin Bluschke auf Burgi Mählmann, der das Leder unnachahmlich elegant fast mit einem Rittberger an- und mitnahm und den in der Zentrale sich freilaufenden Mathis Scheele mit einbezog. Dieser sah den über die linke Seite vorgerückten Leon Breuer, passte genau in dessen Lauf. Breuer, für seinen fiffigen (f)linken Flanken-Fuß bekannt, beförderte das Spielgerät kontrolliert zielgenau auf den eingewechselten Mittelsturm-Joker Pascal Seypelt. Kurz das Tor anvisiert, starker Kopfball ins lange Eck...und es hat Zoom! gemacht. (71.) Keine Chance für den Heim-Keeper. Popp ins Tor. Superkalifragilistischexpialigetisch. Führung. In diesem Angriff steckte mehr Technik als im VAR.

„Das war überragend gespielt. Alle haben sich riesig für Pascal gefreut“, lobte SuS-Trainer Marco Jedlicka die Szene im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Statt Ende-November-Stimmung gab es nun Anfang-Dezember-Stimmung. Advent. Advent. Ein Lichtlein brennt. Die LaOla-Welle der Auswärtsfans war aber noch nicht angedacht und angebracht, schließlich waren es noch knapp 20 Minuten auf der Swatch des Unparteiischen. Genug Zeit um ein zweites Tor zu schießen.

Das Heimteam nun anrennend, fast alles nach vorne schmeißend. Jeder Ball Richtung Olfener Tor. Und wie reagierte unsere Mannschaft?...Cool. Ruhig weg. Alles klären. Notfalls per Befreiungsschlag. Notfalls bringt hoch und weit die Sicherheit. Der Ball manchmal kurz unter der Schneegrenze. Notfalls auch per Grätsche. Einsatz und Wille das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Auch Tormann Stember in seiner Paradedisziplin: Am parieren dran.

Zwar gab es noch einige brenzliche Situationen vor dem SuS-Gehäuse, aber auch unsere Mannschaft hatte noch einige Kontermöglichkeiten, welche aber teilweise nicht gut ausgespielt wurden.

Gelbrot - eine in Malerbetrieben, bei Raumausstattern und in Fussballfachkreisen bekannte Farbe. Eine Karte in dieser Farbe zeigte der Spielleiter einem Olfener Akteur nach wiederholtem Foulspiel (83.) Es ging schon zu Sache auf dem Platz. Unser Team fortan in Unterzahl. Ein Mann weniger. Noch sieben Minuten plus Nachspielstunden.

Schlußendlich schaffte es keine von beiden Mannschaften mehr einen Treffer zu erzielen, was dem SuS eigentlich ganz gut in den Kram passte. Spiel gewonnen. Auswärtssieg gegen einen guten Gegner. Dementsprechend war die Stimmung nach dem Schlußpfiff des Unparteiischen völlig losgelöst gut. Ballsam für die Seele.

Als Fazit fasste SuS-Coach Marco Jedlicka das Geschehen des Tages knapp zusammen: „Unterm Strich ist der Sieg nicht unverdient.“ Wurden doch gerade im ersten Durchgang wenige Chancen für das Heimteam zugelassen, sollte sich in der zweiten Hälfte, besonders nach dem Führungstreffer, der Charakter des Olfener Teams zeigen, welches gemeinsam leidenschaftlich alle Versuche der Coesfelder abwehrte, die Olfener drei Punkte noch zu verhindern.

Zum letzten Spiel des Kalenderjahres kommt nun die Borussia aus Darfeld zu Besuch in unseren Steversportpark. Gegen das Stadtteil-Team aus der Gemeinde Nottuln, derzeit auf dem dritten Tabellenplatz, gab es im Hinspiel einen knappen 2zu1-Auswärtserfolg für Spiel und Sport. Die Rot-Weißen sind keine Mannschaft, die man mal so en passant im Vorbeigehen schlagen kann. Das wird eine harte Aufgabe, eine harte Nuss.