Fußball: 6 Heimpunkte - Erste und Zweite zu Hause siegreich

Am 22. Juni 1986 im Aztekenstadion Mexico-City: Die Nationalteams von Argentinien und England messen sich im Weltmeisterschafts-Viertelfinal-Spiel bei sengender Hitze im Kampf um die Copa del Mundo. Man sieht förmlich die warme Luft in diesem Stadionkessel aufsteigen. Schweißperlen auf der Stirn. Durchnässte Trikots. Anstrengung allenthalben. Emotionsstarke, enthusiastische Fans feuern ihre Teams an.
In der 55. Spielminute setzte der Star der La Albiceleste Diego Armando Maradona zu einem absolut unfassbaren Dribbling durch die gesamte englische Spielhälfte an, bei denen er die komplette Defensive der Briten narrte und so das entscheidende 2zu0 erzielte. Unglaublich. Unbeschreiblich. Sprachlose Kommentatoren, Kopfschüttelnde Gegner. Die Zuschauer außer Rand und Band. Nicht in Worte zu fassen. – Tor des Jahrhunderts. „La mano de Dios / die Hand Gottes“ kurz zuvor (51.) vergessen.
11.05.2025:
Erste Mannschaft – DJK Vorwärts Lette 3:1
Muttertach. „Olfener Frühling“ - Tach der offenen Tür in der Olfener Innenstadt. Tach der Freude im Steversportpark: Wurden nicht nur die meisten Mütter von ihren Söhnen mit netten Worten und reichlich Blumen beschenkt, so durften sich auch die Jungens über erspielte drei Punkte in ihren neuen Trikotagen freuen. „Nicht von Ernsting´s Family“, wie Capitano und Organisator Till Hube mit einem Augenzwinkern versicherte. Das alles bei nahezu sommerlichen Temperaturen. Zufriedenheit in der Steverstadt. Ein zustimmendes „I-aaah“ der Esel aus der Steveraue. Wir sind Olfen...
Unsere Erste Mannschaft mit einem schwachen Spiel in der vergangenen Woche. Niederlage bei der TSG Dülmen 2. Aber im Kampf um Platz 3 in der Tabelle. Die Gäste aus Lette nach bisher überragender Rückrunde immer noch im Abstiegskampf, unter Druck, Punkte holen zu müssen.
Die erste Tormöglichkeit ganz klar für die in weißen Jerseys spielenden Letteraner, wobei nicht ganz klar ist, ob das eine offiziell mögliche Bezeichnung der Akteure aus Lette ist. SuS-Torwart Jan Stember auf seinem Posten. Stark gehalten. Rückstand verhindert (4.). Olfen bisher nur auf dem Trikot-Catwalk am präsentieren dran.
Nach dem ersten Schreck übernahm unser Team das Spielgeschehen. Zwar wechselten sich flüssige Kombinationen mit teilweise zu leichten Fehlpässen ab, aber die Richtung war klar: Vorwärts Richtung Letter Tor. So erspielte sich Spiel und Sport einige erste Abschlüsse, doch ohne den zwingenden Erfolg.
So dauerte es bis zur 31. Minute bis endlich der erste Treffer fiel. Pass von Fabian Beckmann aus der Mitte auf den Flügel zu Dustin Brüggemann, im Zusammenspiel mit Moritz Heinze, der den Ball scharf vors Tor flankte, wo Kevin Bluschke als Abnehmer schon wartete. 1zu0. Freude beim Anhang. Fünftes Saisontor für den drahtigen Innenverteidiger. Heinze im ersten Seniorenjahr mit starker Leistung. Mega Moritz.
Nach einer weiteren feinen Kombination über die stark aufspielende linke Seite, rutschte Max Müller der Ball über den Spann und schoss die Pille ins Nirvana, wo eben dort, nach einer unbedrängten Kopfballchance frei vor dem Letter Tor von Bluschke, auch ein zweiter Ball landete. Nevermind. Smells like derbystar spirit.
Darjeeling, Ostfriesen oder einfach Minze. Die Wahl nach 45 Minuten. Tea-Tobi. Erkennt man bei der Floskel vom Pausentee eigentlich, dass der neuzeitliche Fußball auf den Britischen Inseln organisiert wurde? Mach mal Hagebutte. Wie inner Jugendherberge damals.
Keine Wechsel, weiter so. SuS vorwärts. Spiel und Sport nach vorne.
Nach einem zu leicht verlorenen Ball in der Offensivbewegung kassierten unsere SuSler dann den vermeidbaren Ausgleichstreffer zum 1zu1 (59.). Ärgerlich.
Für Alarm von der rechten Spielseite sorgte nun der eingewechselte Nico Marin. Starke Aktion, Flanke auf den zweiten Pfosten. Kopfball von Fabian Konietzni von dort in die Mitte. Mählmann fast auf der Linie. Kevin Schäper mit Wucht herein, ohne Rücksicht auf Verluste. Ball über die Linie gedrückt (70.). Der Wille drückt die Pille. Auch mal ein Tor machen wollen. „J-aaah“ aus der Steveraue. Und nicht nur von da.
Schäper gegen Lette. Achill gegen Troja. Wie von Homer beschrieben. Ein Heldenepos. Das erkannte auch die Redaktion der Ruhr Nachrichten an und nahm Champ-Schäper in den Olymp der Akteure auf, die zur Wahl des Spielers des Spieltages berufen wurden.
Dann die legendäre 80. Minute in Steversportpark:
Wie ein Schuss aus kurzer Entfernung direkt ins Gesicht. Schmerz. Man ist benommen. Sieht Sterne. Synapsenregen. Welcher Tag ist heute nochmal? Wie heiße ich nochmal? Achja: Jiego Wennedona.
So, oder so ähnlich. Knochentrockener Defensivspezialist und Rechtsverteidiger Jens Wennemann, scheinbar kurz außerhalb seiner Selbst, setzte zu einem Solo durch die gesamte Gästeabwehr an....ähnliches geschah 39 Jahre zuvor in Mexico-City...großes Tanztheater...dann Ablage auf Niklas Mählmann, der den Ball für seinen 25. Saisontreffer nur noch einschieben musste. Jubel im Rund des sengenden Steversportparks. Weinende Augenzeugen, Fans, zufällig Anwesende. Ein Triumph der Ballführung. Unglaublich. Unbeschreiblich. Sprachlose Kommentatoren, Kopfschüttelnde Gegner. Die Zuschauer außer Rand und Band. Nicht in Worte zu fassen. El pibe de oro. „Geilomat“ aus der Steveraue.
Ein im Endeffekt klarer und verdienter Erfolg für unseren Spiel und Sport, schließlich wurden noch einige Möglichkeiten, um weitere Treffer zu erzielen, nicht genutzt. „Der Sieg geht in Ordnung. Wir haben uns einige Torchancen erarbeitet. Die Jungs, die heute auf dem Platz standen, haben es sehr gut gemacht“, war Trainer Marco Jedlicka mit dem Spiel weitgehend zufrieden.
Heute eine Feier der Fighter, Kämpfer, Bügeleisen.
Am nächsten Sonntag geht es zum Auswärtsspiel nach Dülmen. Hier empfängt uns die DJK Rödder um 15.00 Uhr auf ihrem Rasenplatz. Im Hinspiel gab es für unsere Grün-Weißen eine 2zu4-Niederlage.
Zweite Mannschaft – SuS Hochmoor 2:1
Nächster Heimsieg für unsere Zweite Mannschaft. Und zwar vollkommen verdient! Zeigte sich das heimische Team doch am vergangenen Sonntag von seiner starke Seite.
Offensives Spiel unseres SuS, Pech in einer Defensivaktion, so kamen die Gäste aus Hochmoor in der 27. Minute zur Führung.
Diese konnte aber Pascal Seypelt schon kurze Zeit später egalisieren (30.). Er drückte den Ball nach Steckpass in die Sturmspitze am Torwart vorbei ins Netz.
In der zweiten Hälfte sorgte Mathis Scheele mit einer schönen Aktion endgültig für den Heimsieg. Dribbelte er von der linken Seite kommend an mehreren Gegenspielern vorbei und schlenzte das Leder mit Innenrist in die lange Ecke.
Jubel nach dem Spiel. Wieder drei Punkte daheim behalten.
Nächste Woche fährt die Mannschaft nach Lavesum zum Duell gegen DJK Blau-Weiß, Platz 11 in der Tabelle.