Fussball: Vorwärtsdrang der Ersten Mannschaft erst spät belohnt

DJK Vorwärts Lette – Erste Mannschaft 2:2

 

„Im ersten Moment war ich nicht nur glücklich, ein Tor geschossen zu haben, sondern auch, dass der Ball reinging“ -Mario Basler

 

Oh Tor, Du geliebtes Ding. Elementar beim Kickwettbewerb. Der Ball muss rein, das Runde muss ins Eckige. Haben wir dich früher beim Pöhlen irgendwo gesucht und gefunden, nur um zu kicken. Sei es ein Garagentor, schlechtenfalls ein Fenster, Zaunpfähle, oder einfach mit Jacke oder Shirt gebaut.

Am Besten gefällst Du uns in 7,32m Breite und 2,44m Höhe mit gespanntem grün-weißem Netz. Da muss es rein, das Leder. Über die Linie. Rein. Shoot the ball. Moving and shaking the net. Aber man kann noch so viel erzählen: „Grau is’ im Leben alle Theorie – aber entscheidend is’ auf’m Platz“, wusste schon Adi Preißler, urban host für schlaue Sprüche.

Amigo oder Scout. Aktuell einen Tornister mit Steinen auf dem Rücken. Schwerer Ranzen.

Die Erste Mannschaft des SuS zu Gast im Ernsting´s family Sportpark der DJK Vorwärts in Coesfeld-Lette. Unser Team zu Gast beim aktuell Tabellenletzten, der natürlich gegen das Abstiegsgespenst kämpft. Zuletzt mit Achtungserfolg und drei Punkten. Beide Mannschaften auf der Suche nach Torerzielungen.

Angesagt: Reger Regen, Stürmischer Sturm. Gefühlt, wie immer, wenn unser Spiel und Sport am Letter Bruch spielt. Allwetter-Parkas allenthalben. Zum Glück gibt’s ne Tribüne. Trockene SuS-Ultras beim Daumendrücken. Auf geht’s!

Auf geht’s! Selbes dachten wohl auch die Spieler in den blauen Trikots und nutzten schon nach vier Zeigerumdrehungen einen Fehler im Olfener Aufbauspiel zur schnellen Führung.

Kurzes Berappeln bei unserer Mannschaft. Danach Spielkontrolle und Tormöglichkeiten. Gute Tormöglichkeiten. Gute Chancen für unsere Stürmer – aber entweder Torvereitelung durch den Heimkeeper oder Abschlüsse neben das Torgehäuse.

Als dann Max Müller nach Pass in den Lauf auf die Reise Richtung Letter Bude geschickt wurde, konnte sich der verteidigende Torwart nur mit einem Foulspiel am Stürmer behelfen – ein gefundenes Fressen, eine willkommene Gelegenheit für Niklas Mählmann per Strafstoß den Ausgleich zu erzielen. Dieses gelang ihm, indem er knallhart in eine Ecke schoss und so dem Mann mit den Handschuhen keine Abwehrmöglichkeit ließ (24.). Kein Kutzop. Ball im Netz – Jubel jetz. Auch im trockenen Bereich.

Unsere Farben weiter spielbestimmend, aber nicht mehr mit den ganz großen Gelegenheiten. Stattdessen: Foulspiel im Mittelfeld. Freistoss Lette. Hoher Ball in den SuS-11er. Pfiff. Entscheidung: Strafstoss. Diskussionen. Wirklich? Die einen sehen und sagen es so, die anderen naturgemäß anders. „Auf keinen Fall“, „Der fällt doch nur“, „Ganz klar Foul“, „Halb zog er ihn, halb sank er hin.“ - nachher egal, der Elfmeterschuss war drin (37.). Erneute Führung für Heim. Letztentlich erstmal bis zur Halbzeit. Vorwärts für Lette, Rückwärts für den SuS.

Sammeln in der Kabine. Besprechung in der Kabine. Plan für den zweiten Durchgang in der Kabine. Erstmal keine Wechsel bei unseren Mannen. Jetzt erst recht. Come on. Ballhausschwur.

SuS im Spiel, SuS mit Dominanz, SuS mit Ballbesitz. Drängen zum Ausgleich. SuS mit Torchancen, zahlreiche Möglichkeiten, aber entweder nicht konsequent genug, oder der „krakenähnliche“ Keeper (Zitat) klärte mit teilweise herausragenden Paraden die Olfener Versuche. Der Tor ist jetzt, wer aufgibt. Weiter! Geh aufs Ganze! Jörg Draeger lässt grüßen.

Das Heimteam verlegte sich lediglich auf das Verteidigen und Kontern, kam aber noch kaum vor das Olfener Tor. Einmal konnte sich noch unserer SuS-Keeper auszeichnen.

Wechsel bei Olfen: Baran Yildirim, Kevin Schäper, Mathis Scheele rein, ebenso der noch aktuelle A-Junior Henry Burbaum in seinem zweiten Spiel für die Senioren. Später noch Sturm-Legende Marvin Böttcher.

Ein Tor muss her! Das Netz muss wackeln! Dringend. Irgendwie. Schnell. Sei to. Wie beim Handball, immer um den Letter Strafraum. Wie beim Basketball, immer um den Letter Fünfer. Ball hinein – Ball hinaus. Viel Ballyhoo.

Baran Yildirim. In der Nachspielzeit. (91.). Siu. Yes. Erlösung. Langer Ball nach vorne, Absender egal, Richtung Tor, Ball kommt durch zu Baran, starke linker Fuß, Schuss, ins Netz, Boom, Goal. Jubel. torsender Applaus. Endlich. Kurz danach der Abpfiff.

Ein Konglomerat an Meinungen: Verdient? - Auf jeden Fall. Ein Punkt zu wenig? - Möglich in der aktuellen Situation. Ansehnlich? - Ja, spieldominant mit reichlich guten Aktionen. Wetter? - Wie in Regensburg. Auswärtsfans? -Mehr als beim Fanclub Nationalmannschaft. Keine schlechte Leistung, Digga.

In die Analyse ging dann Trainer Michael Krajczy gegenüber der Ruhr Nachrichten: „Spielerisch war es gut, da gibt es nichts zu bemängeln, Vor allem die zweite Hälfte. Wir waren klar überlegen. Ich bin gar nicht so unzufrieden, wie es lief. Man sieht, dass die Mannschaft lebt.“

Am kommenden Sonntag reisen wir dann zur DJK Dülmen. Ein zweites Auswärtsspiel in Folge. Im Sportzentrum Süd ist dann erst um 15.30 Uhr Anstoss.