Fussball: Unsternbedroht, aber mit aufgerichtetem Kopf. Erste Mannschaft bezahlt Auswärtspunkt in Gescher teuer

Nullter Satz der Spieldynamik:

Dieser besagt, dass, wenn zwei Mannschaften mit einem Ball im Gleichgewicht stehen, sie auch untereinander im Unentschieden sind.

 

SV Gescher II – Erste Mannschaft 0:0

Am vergangenen Sonntag ging es für unsere Erste Mannschaft zum Auswärtsspiel gegen das Reserveteam des SV in die Glockenstadt Gescher.

In der vergangenen Saison eine klare Sache. Beide Begegnungen: Sieg für den SuS. 4zu1 in der Ferne, 1zu0 daheim. Jetzt ein Spiel mit umgekehrten Vorzeichen: Gescher, sehr gut gestartet, nach neun Saisonspielen auf Platz 3 der Rangliste mit 19 Punkten, Spiel und Sport mit ausbaufähiger Performance, 13. Platz mit 9 Points. Et schleift nen bissken.

Neues Spiel – neues Glück. Auch hier aufgrund der Verletzungen und Ausfälle einiger Spieler ( u.a. Kreuzbandriss bei Julian Wilhem und Patrick Eingel, Meniskusschaden bei Kevin Bluschke ), mal wieder eine neue Aufstellung. Aber kein lamentieren bei Grün-Weiß. Mist, es muss halt weiter gehen.

Funfact: Nach dem Warmmachen beider Teams, kurz vor dem Anpfiff, entschied der Schiedsrichter der Partie, die Begegnung auf dem vorgesehenen Kunstrasenplatz aufgrund eines Schadens im Belag und des dadurch gegebenen Verletzungsrisikos nicht anzupfeifen. Hier wurde die Partie kurzfristig auf den zweiten Kunstrasenplatz verlegt. Als dann um kurz vor 15 Uhr „Hells Bells“ von AC/DC ertönte und beide Mannschaften der nachfolgenden Bezirksligapartie der 1. Mannschaft von Glocke Gescher auf dem „kaputten“ K-Rasen einliefen, schauten manche Leute verdutzt. Highway to Hell.

Egal. Alle Nebengeräusche beiseite. Defensiv kompakt mit den IVs Andre Zolda und Fabian Beckmann. Außen abschirmend mit Dustin Brüggemann und Fabian Konietzni. Wenig zulassend zu Spielbeginn. Gescher versuchte das Spiel vorranzutreiben, hatte jedoch kaum Ideen, um SuS-Tormann Jan Stember in die Bredouille zu bringen. Olfens Mitte mit Mut. Hendrik Hans und Stefan Schäper. Auch die Außen mit Baran Yilderim und Nico Marin gut besetzt.

Im Gegenzug generierte die SuS-Offensive um Max Müller und Rene Schickentanz einige Möglichkeiten. Besonders als Schickentanz sich nach einem Fehler im SV-Spielaufbau den Ball erkämpfte und zum Tor zog war möglicherweise mehr drin.

Letzte Aktion der ersten Häfte. Olfen im Zweikampf. Gefoult vom Gegenspieler. Dann Griff an den Oberschenkel. Mist. Pech. PECH-Regel. (Pause, Eis, Compression und Hochlegen).

Der höchstoffizielle Pfiff des unparteiischen Schiedsrichters läutete dann die fünfzehnminütige Spielunterbrechung inklusive Seitenwechsel ein. Back in Break.

Zweite Halbzeit. Hätte schon bei der Verletzung warscheinlich der langjährige Arzt der Nationalmannschaft Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt seine pure Freude gehabt, da er ja laut eigener Aussage „mit den Händen sehen kann“, um Verletzungen zu behanden, wäre ihm der Verlauf des zweiten Durchgangs durchaus entgegen gekommen. Konfetti-schmeißend. Entgegengesetzt zu den Olfenern Trainern Marco Jedlicka und Michael Krajczy und der Mannschaft.

„Mit den Händen sehen“: Das haben viele Olfener an Karneval.

Einwechselung des direkt aus dem Urlaub zum Platz kommenden Nico Mecklenburg, der sofort für Alarm in der Heim-Abwehr sorgte.

Kurz danach (55.) deutete der nächste Akteur an, dass es auch für ihn nicht weiter gehen würden. Leiste, nicht Leistung. Dementsprechend: Einwechselung von MoeMoe Heinze, der seine Sache als Linksfuss auf der rechten Seite sehr gut erfüllte. Einsatz. Hinten sicher. Vorne mit Ambitionen.

Jetzt Mitte des zweiten Durchgangs durfte sich auf Keeper Stember auszeichnen. SV Gescher nun mit weiten hohen Bällen gefährlich.

Olfen brachte Niklas Mählmann für Max Müller in die Offensivabteilung (57.) Mä für Mü.

Nun ereignete sich auch noch, dass das Zweikampfmonster signalisierte, es könne nicht weiterspielen. Rücken. Zu viele Verletzte? Panthersprung? Chirotherapie – besser von Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt als von Max Müller. Till Hube iauf den Platz (78.). Capitano.

Beide Mannschaften auf der einen Seite nach vorne spielend, mit dem Wunsch das Spiel zu entscheiden, aber auf der anderen Seite mit dem Hintergedanken, nicht zu viel Risiko zu gehen, geschweige denn noch einen Gegentreffer zu kassieren.

Chancen sowohl für die Mannschaft in der roten Farbe, als auch für die Mannschaft in der weißen Farbe.

Nach Pass von Mählmann scheiterte Schickentanz beim Abschluss. Auch Mählmann selbst konnte den Ball nicht am gégnerischen Torwart vorbei bringen.

Zu guter? Letzt die Grün-Weißen beim zweikämpfen. Danach, Knöchel dick - alles andere als schick. Wieder Pech. PECH. Pascal Seypelt on the floor (90.).

Der höchstoffizielle Abpfiff des unparteiischen Schiedsrichters läutete dann die Freude/Ärger-Spielbewertungsphase ein. Nicht High Voltage, nicht Thunderstruck. Im Großen und Ganzen wohl ein gerechtes Unentschieden.

Lamentieren, dass nur ein Punkt beim Auswärtsspiel in Gescher gewonnen wurde? Nein. Dass es schon wieder weitere Verletzte und Ausfälle gab? Nein. Dass wir nach dem Aufwärmen kurzfristig auf einem anderen Platz spielen mussten? Nein. Dass Mia Julia mit den Dorfrockern ein Lied aufgenommen hat? Nein.

Dass es jetzt schon, auf eigenem Wunsch, am Donnerstag im Heimspiel gegen die DJK Adler Buldern weitergeht? Nein. Vorverlegung. Anstoss ist um 19.45 Uhr. Vorbeikommen. Lecker Pommes. Lecker kaltes Bier. Lecker Spiel.

Im Dialog mit dern Ruhr Nachrichten sagte dann Trainer Marco Jedlicka auch etwas bedient: „Wenn man die Tabellensituation ansieht, kann man mit dem 0:0 zufrieden sein.“ Weiter: „Es war ein teuer erkaufter Punkt. Ich glaube die Jungs werden uns in naher Zukunft nicht zur Verfügung stehen. Da wir sowieso gebeutelt sind, müssen wir schauen, wie wir das Donnerstag lösen.“