50jähriges Jubiläum der Abteilung Turnen Leichtathletik Volleyball (TLV)

Das 50jährige Bestehen der Abteilungen Turnen/Leichtathletik/Volleyball (TLV),wurde am Freitag, 31.08.2018, im SuS-In-Treff, im kleinen Kreis von Übungsleitern, Vorstand, einigen Gästen, Gründungsmitgliedern und ehemaligen Vorstandsmitgliedern begangen. SuS-Vorsitzender Bernhard Bußmann, gleichzeitig auch seit 2001 Abteilungsleiter TLV, konnte bei seiner Begrüßung die Gründungsmitglieder Agnes und Herbert Häde, den stellvertretenden Bürgermeister Christoph Kötter, Michael Gerken als Filialdirektor der Sparkasse Westmünsterland, der auch gleichzeitig Kassierer der Abteilung ist, Uwe Reinkober als Leiter der Filiale Olfen der Volksbank Lüdinghausen-Olfen eG und die Eheleute Rausch als Sponsor der Volleyballerinnen herzlich begrüßen.

Als in Olfen im März 1968 das erste „Sportzentrum“ mit Geesthalle und Schwimmbad gebaut wurde, entstand schnell der Gedanke, weitere Sportarten im SuS, bis dahin gab es seit 1967 nur den Fußballsport, anzusiedeln. Am 30.08.1968 fanden sich dann auf „Hädes Dachboden“ die Eheleute Häde, Trogemann, Pellmann und Schubert zur Gründung der Abteilung Turnen/Leichtathletik zusammen. Im selben Jahr wurde die Abteilung in den Gesamt-SuS aufgenommen. Anfangs zählte die Abteilung 40 Mitglieder, in Hochzeiten waren es über 1200 Mitglieder, derzeit sind 820 Mitglieder in der Abteilung TLV verzeichnet.

Unter Agnes Häde bildete sich schnell eine Leistungsgruppe Turnen für Mädchen, die in den Folgejahren an zahlreichen Wettkämpfen auf Gauebene, Landesebene und sogar bei deutschen Meisterschaften teilnahm. Viele Wimpel von Teilnahmen an Landes- und Bundesturnfesten zierten dann auch den SuS-In-Treff anlässlich der Jubiläumsfeier. Mit Birgitt Häde konnte in den 70er Jahren auch die erste Westfalenmeisterin im SuS im Turnen gefeiert werden. Nachdem das wettkampforientierte Turnen immer mehr aus der Mode kam, entwickelte sich die Fachschaft Turnen immer mehr zu einer reinen Breitensportabteilung. Stunden für Mutter-Kind-Turnen, Gymnastik für Frauen, Sportabende für ältere Menschen, später dann Aerobic bis hin zu Callistenics, einer Sportart, die mittlerweile von zahlreichen jungen Menschen in Olfen ausgeübt wird. Das Angebot der Fachschaft Breitensport, der seit 1995 Andrea Bünder-Scholbrock vorsteht, bietet auch heute für Menschen jeden Alters noch umfassende Möglichkeiten der sportlichen Betätigung.

Mit der Leichtathletik im SuS ging es nach 1968 ebenfalls rasant aufwärts. Bis dahin gab es lediglich das Sportabzeichen in Olfen unter Theo Dahlmann und Hermann Siebeck, nach Gründung der Abteilung fanden seit 1971 unter Leitung von Hans Sendes dann zunächst mehrere Jahre lang die Olfener Wandertage statt, an denen bis zu 1400 Teilnehmer zu verzeichnen waren. In den 70er Jahren gab es die Olfener Sportwerbewoche mit leichtathletischen Wettbewerben, zahlreiche Teilnahme an Sportfesten und Meisterschaften prägten die Leichtathletik in dieser Zeit. Namen wie Georg Holtmann, Paul Witte, Aloys Tenkhoff, Norbert Wolf, Bernhard Bußmann und Heti Niermann prägten damals die Leichtathletik in Olfen, die noch auf der alten Aschenbahn im Kanalstadion ihre Heimat hatte. Eine Laufbahn, die mit 372m eine ungewöhnliche Länge auswies. Als 1981 Bernhard Bußmann dann die Leichtathletik von Herbert Häde im SuS übernahm, entwickelte sich die Sportart immer mehr vom Breitensport zum Leistungssport. Lutz Vedder hat ihn dabei ab 1983 viele Jahre tatkräftig unterstützt. 1985 konnte der ersten Westfalenmeistertitel bejubelt werden, mittlerweile hat die Fachschaft 445 Westfalenmeistertitel (!) und 51 deutsche Meistertitel auf ihrem Konto zu verzeichnen. Der große Aufschwung war nicht zuletzt darin begründet, dass sich die Fachschaft 1986 der damaligen LAV coop Dortmund, die zwei Jahre später in die LG Olympia Dortmund aufging, anschloss und als einziger Nicht-Dortmunder Verein 17 Jahre lang in Olfen, zum großen Teil aber in Dortmund die optimalen Trainingsbedingungen und die Unterstützung der großen LGO nutzen konnte. Seit 2003, als in Olfen der Steversportpark mit der Kunststoffbahn gebaut wurde, sind die SuSler aber wieder vollständig zurückgekehrt und starten seitdem wieder unter eigenem Namen. Aber auch seitdem sind zahlreiche Erfolge auf regionaler und nationaler Ebene zu verzeichnen, u.a. auch durch eine starke Hammerwurfgruppe, die seit 2009 von Franz-Josef Sträter, der mittlerweile auch NRW-Hammerwurftrainer ist, geleitet wird. Im Hammerwerfen ist Olfen seitdem das Mekka in Westfalen. Aus der Abteilung sind in den Jahren große Namen wie Marc und Holger Blume, mehrfache deutsche 100m-Meister, Halleneuropameister und Teilnehmer an Olympischen Spielen Sydney, hervorgegangen. Ebenso wie die frühere Vize-Weltmeisterin der U20 über 100m, Katchi Habel. Nicole Lenfert, Katja Muckermann, Vanessa Hirsch, Scarlett Stutznäcker, Philipp Heinrichs, Melanie Staniczewski, Julian Brinkmann sind nur einige Namen, die den SuS in der Leichtathletik weit über Olfen hinaus bekannt gemacht haben. Bernhard Bußmann, der seit 1982 die Fachschaft Leichtathletik leitet, und Lutz Vedder haben 1985 den Olfener Crosslauf ins Leben gerufen, der über 20mal dann in Folge ausgerichtet wurde, darunter als Höhepunkt 1997 die Westfalen-Crosslaufmeisterschaften im Eversumer Wald. 1986 haben beide dann erstmals den Olfener Citylauf ausgerichtet, eine Großveranstaltung, die bis zu 1500 Teilnehmer in die Steverstadt lockte und 2011 mit dem Konzert der Höhner und der 25. Auflage seinen Abschluss fand. Es folgten dann noch vier Steverauenläufe als Folgeveranstaltung, die aber mittlerweile auch aus dem Terminkalender gestrichen wurden. Derzeit richten die Leichtathleten drei bis sechs Veranstaltungen im Jahr im Steversportpark aus, darunter das mittlerweile traditionelle Jens-Heinrichs-Gedächtnissportfest und Westfalen- und NRW-Hammerwurfmeisterschaften. 2007 fanden im Steversportpark die westdeutschen Staffelmeisterschaften statt. Bernhard Bußmann, der von 1993 bis 2002 auch Vizepräsident der LG Olympia Dortmund war und 2016 zum Vorsitzenden des Verbands-Leichtathletik-Ausschusses im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen gewählt wurde, machte in seinem Rückblick aber auch deutlich, wie sehr sich der technische Standard in der Leichtathletik in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Wurde früher immer noch alles per Hand oder Schreibmaschine abgewickelt und die Zeiten per Handstoppung ermittelt, ist jetzt alles nur noch mit großem technischen Aufwand über elektronische Zeitmessanlagen und Wettkampfsoftware zu bewältigen. Dabei darf die Fachschaft Leichtathletik auf das Fachwissen von Norbert Ruholl zurückgreifen, der nicht nur Trainer bei den Leichtathleten ist, sondern auch seit vielen Jahren sich um die technische Abwicklung der Wettbewerbe im SuS kümmert.

Als 1976 die zweite Sporthalle, die Wieschhofhalle, in Olfen gebaut wurde, konnte auch der Volleyballsport Einzug in die Steverstadt halten. Uli Smula, der sich bereits mehrere Jahre zuvor mit einer Hobbygruppe im Volleyball engagiert hatte, gründete die erste Volleyballmannschaft im SuS, mit der Aufnahme in die Abteilung waren die Buchstaben TLV komplett. Uli Smula setzte sich vornehmlich für die Jugendlichen im Volleyballsport ein und konnte mit seinen zahlreichen Mannschaften schnell große Erfolge feiern. Bei den westdeutschen Meisterschaften in den Jugendklassen war der SuS fortan ständig vertreten, die E-Jugend wurde sogar Fünfter bei den Deutschen Meisterschaften. 2004 richtete der SuS die deutschen C-Jugend-Meisterschaften der Mädchen aus. Die erste Damen-Mannschaft unter Achim Franke, Thomas Aschwer und später unter Waldemar Zaleski, Petra Battke und Peter Janotta schaffte einen Aufstieg nach dem anderen. 1985 erstmals in der Oberliga ging es 1995 bereits in die Regionalliga. 1999, 2000 und 2001 wurde sogar jeweils der Titel in der Regionalliga geholt. Bei den beiden ersten Titeln fehlte dann allerdings das Geld, um den Sprung in die 2. Bundesliga zu wagen. 2001 wurde mit den guten Beziehungen der Leichtathleten zur LG Olympia Dortmund dann aber ein Sponsor gefunden, der es ermöglichte, zwei Jahre lang die 1. Damen-Mannschaft in der 2. Volleyball-Bundesliga zu etablieren. Unvergessen sind die Spiele unter Trainer Peter Janotta, vor allen Dingen das Heimspiel gegen den Erstligisten TSV Creglingen in der 1. Hauptrunde des Deutschen Volleyball-Pokals, welches vor großer Kulisse in der Ballsporthalle, die 1991 als Dreifachhalle gebaut wurde und 2000 mit In-Treff und Hoddenhalle ergänzt wurde, mit 0:3 verloren ging.

Nach dem Rückzug aus der 2. Budnesliga dümpelte der Volleyball beim SuS einige Jahre vor sich hin, unter der Leitung von Dietmar Köhler, der seit drei Jahren die Fachschaft leitet und schon viele Jahre die 1. Damen-Mannschaft trainiert, ging es aber wieder langsam aufwärts. Mittlerweile spielt die 1. Mannschaft in das zweite Jahr in der Landesliga.

Die Fachschaft Volleyball hat es immer wieder geschafft, hervorragende Spielerinnen hervorzubringen, die dann in großen Vereinen ihren Weg gemacht haben. Stellvertretend für viele von ihnen sei hier Sarah Petrausch genannt, die als U20 Weltmeisterin mit der Nationalmannschaft wurde, lange Zeit in der 1. Bundesliga in Vilsbiburg und beim USC Münster spielte und auch mehrere Jahre zur Frauen-Nationalmannschaft gehörte.

In den 50 Jahren haben sich in der Abteilung TLV aber auch die Zeiten geändert. Waren es früher noch über 12 Personen im Vorstand, darunter mit Positionen wie Oberturnwart, Frauenwartin, etc., sind es heute gerade noch 6 Personen, die den Vorstand bilden, der sich höchstens noch dreimal im Jahr trifft. Durch E-Mails, WhatsApp, etc. hat sich einiges erledigt, die Abteilung ist in den vielen Jahren auch schon ein Selbstläufer geworden. Bernhard Bußmann verwies auch darauf, dass es in der heutigen Zeit immer schwieriger wird, Personen für die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand zu gewinnen, ebenso verhält es sich bei der Unterstützung von Eltern bei Veranstaltungen. Ein Idealkonzept zur Verbesserung dieser Situation hat Bußmann aber auch nicht. Der Vorstand der Abteilung hat sich in all den Jahren aber immer durch eine hohe Konstanz ausgezeichnet. Als Beispiel nannte Bußmann, dass es in den letzten 50 Jahren lediglich 4 Abteilungsleiter gab. Josef Pellmann von 1968 bis 1991, ihm folgte Lutz Vedder von 1991 bis 1996 und Hans-Jürgen Lübke war von 1996 bis 2001 Abteilungsleiter. Bernhard Bußmann übt dieses Amt seit 2001 aus. Er ist seit mittlerweile auch 36 Jahren Fachschaftsleiter Leichtathletik.

Die Abteilung TLV ist ein fester Bestandteil des SuS Olfen und aus diesem nicht wegzudenken. Neben dem Sport ist es allen Beteiligten auch immer ein großes Anliegen gewesen, außersportliche Aktivitäten und das gesellschaftliche Zusammenleben zu pflegen. Wichtig waren und werden der Abteilung TLV auch immer die guten Beziehungen zu den anderen Abteilungen des SuS sein. Das harmonische Miteinander im SuS steht für uns dabei im Vorderung, betonte Bußamnn.

Der stellvertretende Bürgermeister Christoph Kötter übermittelte die Glückwünsche der Stadt Olfen zum Jubiläum, die Volksbank Lüdinghausen-Olfen eG, die Sparkasse Westmünsterland und der Hauptvorstand des SuS Olfen überbrachte ebenfalls ihre Glückwünsche.

Bei einem guten Essen, Getränken und vielen Gesprächen wurde dann noch lange an diesem Abend unter den Gästen und Anwesenden an die vergangenen 50 Jahre erinnert.