Unglaublich: Rik Amann dreifacher deutscher Meister, weibliche Jugend A holt deutsche Mannschaftstitel, Julian Brinkmann deutscher Vizemeister

Als die Werfer des SuS Olfen vor vier Jahren in den Deutschen Rasenkraftsportverband eintraten, um weitere hochqualifizierte Wettkämpfe bestreiten zu können, konnte keiner ahnen, was sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Ergebnis entwickelte, das die kühnsten Optimisten sich nicht erträumen konnten.

Bei den Deutschen Meisterschaften, die am Wochenende im niedersächsischen Dissen ausgetragen wurden, sorgte das Sextett des SuS Olfen mit vier Titeln, zwei Vizemeisterschaften und zwei Bronzemedaillen für ein geradezu sensationelles Ergebnis.

War es am Samstag nur frisch mit Temperaturen um 15 Grad, sorgte der Dauerregen am Sonntag mit Temperaturen um 10 Grad für alles andere als optimale Wettkampfbedingungen.

Von den Unbilden der Natur ließ sich am Sonntag Rik Amann bei seinem Meisterschaftsstart überhaupt nicht beeindrucken. Der B-Jugendliche Olfener war vom Beginn an so auf seinen Wettkampf fokussiert, dass seine Mitkonkurrenten um die drei Meisterschaften gar nicht aus dem Staunen herauskamen.

Schon bei der ersten Disziplin, dem Gewichtwerfen, kam Rik Amann in dem nassen Ring von allen Teilnehmern, am besten zurecht. Vom ersten Versuch an machte er deutlich, wer der Chef im Ring war und holte sich mit starken 25,16m den ersten Tagestitel. Damit gelang ihm auch eine erfolgreiche Titelverteidigung vor dem Dischinger Julian Linse, der auf 23,07m kam.

Nicht weniger dominant dann auch der Auftritt von Rik Amann beim Steinstoßen. Auch hier ließ er sich vom regennassen Anlauf nicht beeindrucken, beförderte den 7,5kg schweren Stein als einziger Teilnehmer über die magischen 10 Meter und gewann mit 10,62m auch hier überlegen den Titel vor dem Dissener Dennis Kreps, für den 9,94m notiert wurden.

Der Hammerwurf als letzte Disziplin des Dreikampfs litt dann besonders unter dem Dauerregen. Ein überfluteter Wurfring, der immer wieder vom Wasser befreit werden musste, war alles andere als optimal. Aber auch hier beeindruckte Rik Amann, als der das 5kg schwere Wurfgerät auf gute 52,30m beförderte und damit als einziger Teilnehmer auch hier über die berühmte Schallmauer von 50m warf.

Damit war ihm natürlich auch nicht der Titel in der Königsdisziplin des Rasenkraftsportes, dem Dreikampf, zu nehmen, den er dann mit der neuen persönlichen Bestleistung von 2708 Punkten vor Julian Linse vom SV Dischingen, der auf 2514 Punkte kam, gewann.

Für diese Topleistungen wurde Rik Amann dann auch in die DRTV-Nationalmannschaft berufen und zu einem ersten Lehrgang in das Olympialeistungszentrum Kienbaum vom 23. bis zum 25. November dieses Jahres eingeladen.

Insgeheim hatten die SuS-Mannschaft der weiblichen Jugend A im Dreikampf am Samstagmorgen auf eine Teammedaille gehofft. Was Sherin Köller, Kira Schlierkamp und Leonie Bördeling dann aber in ihrem Dreikampf hinzauberten war schon aller Ehren wert.

Das Olfener Trio lieferte einen großartigen Wettkampf ab und in allen Wertungsklassen stellte das Trio neue persönliche Bestleistungen auf.

Die meisten Punkte sammelte erwartungsgemäß in der SG-Wertung Sherin Köller, sie steigerte sich auf 2153 Punkte und wurde hinter der deutschen Hammerwurfmeisterin Samantha Borutta und der Aschaffenburgerin Lucie Holzapfel tolle Bronzemedaillengewinnerin. Ihre stärkste Leistung vollbrachte sie im Gewichtwerfen, als sie mit 20,39m eine weitere Bronzemedaille eroberte.

In der Wertungsklasse MG steigerte sich Kira Schlierkamp ebenfalls erheblich und verpasste mit 1974 als tolle Vierte das Podium.

Großartig auch Leonie Bördeling in der LG-Wertungsklasse. Die noch zur B-Jugend gehörende hatte sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und wurde mit 1397 Punkten Sechste.

Spannung war vor der Siegerehrung der Mannschaften angesagt. Hier kannte der Olfener Jubel dann keine Grenzen, denn Sherin Köller, Kira Schlierkamp und Leonie Bördeling gewannen sensationell den Deutschen Mannschaftstitel mit großartigen 5524 Punkten vor der DJK Aschaffenburg und der TSG Dissen.

Im ebenfalls gewerteten Länderpokal eroberten sich die drei Olfenerinnen als NRW-Tem noch die Vizemeisterschaft hinter der Mannschaft aus Bayern, aber noch vor den höher gewetteten Mädchen aus Niedersachsen.

Den Abschluss dieser Deutschen Meisterschaften gestalteten einmal mehr die Junioren. Hier war der SuS mit Julian Brinkmann und Janis Gutschera vertreten.

Vor allem Julian Brinkmann hatte sich im Gewichtwerfen mit dem 15kg schweren Wurfgerät Medaillenchancen ausgerechnet. Dieser Plan wurde dann auch in die Tat umgesetzt. Hinter dem Aschaffenburger Christoph Gleixner, dem Deutschen Hammerwurf-Vizemeister der U 20, wurde Julian Brinkmann mit guten 17,75m Deutscher Vizemeister. Völlig überraschend kam dann noch eine weitere Vizemeisterschaft hinzu, mit der niemand gerechnet hatte. Im Dreikampf übertraf Brinkmann mit 2073 Punkten die magische 2000er Grenze doch recht deutlich und holte sich hinter Gleixner seine zweite Vizemeisterschaft nach dieser Regenschlacht.

Toll auch Jannis Gutschera, der sich auf 1685 Punkte steigerte und sehr guter Sechster wurde.

Franz-Josef Sträter, als Wurftrainer des SuS, zeigte sich nach diesem großartigen Wochenende dann auch mehr als zufrieden. „Ich bin total begeistert, von dem, was diese Truppe hier vollbracht hat. Gleichzeitig bin ich auch froh darüber, dass sich der Beitritt zum DRTV für die Werferinnen und Werfer des SuS wirklich bezahlt gemacht hat“, so ein sichtlich begeisterter Trainer.

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