Lauftreff: Hitzeschlacht beim 35. Wien-Marathon

Um Punkt 9 Uhr am vergangenen Sonntag war es in Wien mit der Ruhe vorbei: Der Startschuss war gefallen, rund 40.000 Läuferinnen und Läufer - davon fünf Athletinnen und Athleten des SuS Olfen - setzten sich in Bewegung, um am 35. Wien-Marathon teilzunehmen. Neben der Volldistanz über 42,195 Kilometer war auch der Halbmarathon im Angebot. Es sollte eine Hitzeschlacht werden. Bereits beim Start wurden über 20°C im Schatten gemmessen. "Die Hitze auf dem Asphalt war kaum auszuhalten", urteilte Anita Huber, die den Halbmarathon absolvierte. Quasi ein letzter Test vor den Deutschen Marathon-Meisterschaften am kommenden Wochenende. Dementsprechend hatte sie auch das Ziel als erste des Olfener Quintetts erreicht, nach 1:43:03 Stunden. Nur eine gute Minute später, nach 1:44:06 Stunden lief Volker Haeske ins Ziel, der damit seine Zielzeit von den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften von 14 Tagen zuvor um fast drei Minuten verbessern konnte.

Doch erst einmal zurück auf Anfang: Zunächst ging es für die Läuferinnen und Läufer auf der Reichsbrücke über die Donau, passend dazu erklang der Donauwalzer von Johann Strauss. Die Strecke ließ keine Wiener Sehenswürdigkeit aus: Prater, Staatsoper, Schloss Schönbrunn, Rathaus, Ernst-Happel-Stadion und natülich der Stephansdom. Eigentlich die richtige Kulisse für Genussläufer, doch die Hitze ließ die Athleten eher nach der nächsten Wasserstelle als nach touristischen Highlights Ausschau halten. Hubertus Lohmann trotzte der Hitze, absolvierte die Marathondistanz und knackte am Ende die Vier-Stunden-Marke: "Es waren die anstrengendsten 3:59:19 Stunden, die ich je in einem Marathon gelaufen bin", so Lohmann im Ziel.

Und sonst? Schnellste Marathonzeit der Olfener lief einmal mehr Karl Berndstrotmann mit 3:40:23 Stunden. Für ihn ist das keine besonders gute Zeit. "Mehr war angesichts der gedämpften Vorbereitung und der äußeren Umstände nicht drin", so Berndstrotmann, der sich aber dennoch zufrieden zeigte. Auch Silvia Rusche lief die volle Distanz und machte am Ende noch den frischesten Eindruck, als sie nach 4:16:58 Stunden das Ziel erreichte.

Natürlich fliegt man nicht nur nach Wien, um einen - wenn auch sehr reizvollen - Wettkampf zu absolvieren. Als am Folgetag das Laktat halbwegs aus den Beinen gewichen war, ging es erneut auf die Langdistanz, diesmal im gemächlichem Wander-Tempo. All die Sehenswürdigkeiten, für die beim Wettkampf der Blick fehlte, wollten nun entdeckt werden. Zur Stärkung gab es Wiener Schnitzel und Sachertorte. Damit schafften es die Olfener sogar noch, die 343 Stufen hoch auf den Stefansdom zu steigen.