Bödefelder Hollenlauf 2017: Karl Berndstrotmann Erster nach 111 Kilometern durch das Hochsauerland (27. Mai 2017)

Dass quasi zu nachtschlafender Zeit (sechs Uhr morgens) gestartet wurde: Geschenkt! Immerhin waren die Temperaturen zu der Zeit noch erträglich. Karl Berndstrotmann (SuS-Lauftreff) hatte sich am frühen Morgen aufgemacht, um beim Bödefelder Hollenlauf die 75-Kilometer-Laufstrecke zu bewältigen. Vielleicht war es das schöne Wetter, vielleicht war es der etwa gleichstarke Laufpartner, den er auf der Strecke kennengelernt hatte (geteiltes Leid ist halbes Leid...), vielleicht war es nur eine spontane Idee: Jedenfalls entschied sich Karl nach 50 Kilometern an der Wendemarke der 75-Kilometer-Strecke spontan, geradeaus weiterzulaufen, um doch die Langdistanz mit 111 Kilometern zu absolvieren. Warum auch umdrehen und nach weiteren 25 Kilometern im Ziel sein, wenn doch für nur fünf zusätzliche Euro weitere 36 weitere Kilometer gelaufen werden durften??? Die insgesamt 2.258 Höhenmeter waren ebenfalls schon im Preis enthalten.

Start und Ziel des Hollenlaufs war Bödefeld. Nach der 10 Kilometer langen Einführungsrunde rund um Bödefeld führte die Strecke unter anderem über die Nasse Wiese und die Skipiste am Kahlen Asten hoch - mit 842 Metern immerhin der zweithöchste Berg in NRW. Ab Kühhude ging es über den Rothaarsteig bis zum Rhein-Weser-Turm. Hier war nach etwa 67 Kilometern endlich der Wendepunkt der Strecke ereicht.

Wobei das aus Sicht des Athleten nur bedingt glücklich macht, denn ab dort war bis zum Ziel noch mehr als die Marathondistanz zu bewältigen. Der Motivation ebenfalls nicht zuträglich war in dem Moment die Tatsache, dass man ja bereits wusste, was noch kam: Es ging wieder zurück über die gleichen holprigen Wege. Weh taten vor allem die steilen Passagen bergab, allen voran auf der Skipiste, aber ganz ohne Skier und Lift.

Inzwischen war es schon sehr warm geworden, und es waren kaum noch Zeit und Muße da, die tollen Ausblicke zu genießen. Die Läufer sind in dieser Phase vor allem mit sich selbst beschäftigt. Karl und sein Laufpartner (Michael Heinkelein, Foto links) konnten sich immerhin noch gegenseitig unterstützen. Einige Wanderer und Zuschauer spendeten angesichts der Hitze und der Strecke etwas verständnislos, aber respekvoll Beifall. Selbst die Helfer an den Verpflegungspunkten (alle 10 bis 15 Kilometer) stellten den Teilnehmenden die Frage nach dem Sinn ihres Tuns... Letztlich war es wohl auch die Hitze, die ursächlich für eine beträchtlich hohe Aussteigerquote verantwortlich war: Nur etwa die Hälfte der gemeldeten Teilnehmer erreichte das Ziel.

So wurde es zum Schluss sehr anstrengend, zumal der Lauf teilweise in Selbstversorgung absolviert werden musste. Immerhin die letzten sieben Kilometern wurden dann noch zum Genusslauf, ging es doch von da an auf teilweise asphaltierten Wegen fast stetig begab.

Nach 12:42 Stunden hatte Karl das Ziel erreicht. Er sicherte sich den Sieg in seiner Altersklasse (AK 60) und kam insgesamt als drittplatzierter Läufer ins Ziel des Hollenlaufs (oder doch Höllenlaufs?) 2017. Herzliche Glückwünsche und gute Erholung!