SuS-Aushängeschild: Die Hammerwurfgruppe von Franz-Josef Sträter

Das dritte Edelmetall bei Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr für den SuS Olfen hat am Wochenende Rik Amann bei der U16-DM gewonnen. Silber gab es für ihn. Medaillenmacher und Trainer Franz-Josef-Sträter (63) spricht im Interview über den Lauf seiner Schützlinge.

  • Alle Medaillen in diesem Jahr gehen auf das Konto Ihrer Trainingsgruppe. Sind Sie geschmeichelt?

    Nein, mich freut es, weil ich in der ganzen Zeit als Trainer nie so erfolgreich war wie in diesem Jahr. Julian war in der U18 vor zwei Jahren der erste Athlet, der in einer Einzeldisziplin eine Medaille geholt hat. Und in diesem Jahr sind es gleich drei Medaillen. Toll ist, dass die Jungs so mitziehen.

    Schmälert es den Erfolg, dass die Medaillen nicht beispielsweise im Sprint, sondern im Hammerwurf zustande gekommen sind?

    Ich bin verdammt zufrieden. Ich wusste von Anfang an, dass es eine Randsportart ist. Mir war klar, dass wir bei Deutschen Meisterschaften aus dem Stadion ausgelagert werden, was schade ist. Aber es schmälert nicht die Arbeit.

    Die wäre?

    Die Jungs trainieren fünf- bis sechsmal pro Woche. Es ist eine richtig anstrengende Disziplin. Beim Hammerwerfen darfst du dir keinen Fehler erlauben bei der Technik. Der Hammer verzeiht nichts. Rik hat das wieder schmerzlich erfahren müssen. Schon kleine technische Fehler kosten wesentlich bessere Würfe. Geht man beispielsweise einen Bruchteil einer Sekunde zu spät in die Drehung, klappt es nicht mehr. Wie komplex die Disziplin ist, können sich die meisten nicht vorstellen.

     

    Ist Hammerwerfen die komplizierteste Disziplin?

    In der gesamten Leichtathlet ist das Stabhochspringen am anspruchsvollsten. In den Wurfdisziplinen ist es das Hammerwerfen. Poschi (Anm.: Wolf-Dieter Poschmann) glaubt ja, das Speerwerfen wäre im Ablauf komplizierter.

    Könnten Ihre Werfer noch weiter werfen?

    Ja, bei Rik war das noch nicht das Ende der Fahnenstange. Und auch Julian Brinkmann traue ich zu, dass er jetzt an die Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen kann.

    Macht es Sinn, dass bei einer nationalen Meisterschaft nur zwei Starter zugelassen sind?

    Hier muss etwas passieren. Man sollte sich überlegen, ob man nicht andere Regelungen als die mit der Zusatznorm finden kann. Stellen Sie sich vor, Rik wäre als viertbester Hammerwerfer Deutscher Meister geworden, weil der Werfer vor ihm ausfällt. Man tut den Athleten auch Unrecht. Der Außenstehende denkt, dass ja eh nur zwei Werfer an den Start gehen. Wir erreichen durch die Zusatznorm nicht, dass in anderen Vereinen anders trainiert wird.

    Quelle: Ruhr-Nachrichten, sre 08082016