Steverauenlauf findet nicht mehr statt

25 Jahre lang war der Citylauf ein echter Zuschauer-Magnet. Auch der Steverauenlauf, der Nachfolger des Citylaufs, war bei den Läufern in der Region sehr beliebt. Doch nach 29 Jahren ist nun Schluss. Im Interview spricht Bernhard Bußmann (60), Vorsitzender des SuS Olfen und Organisator der Olfener Läufe, über das Aus.

 Ein Olfener Sommer ohne Volkslauf ist doch kein echter Lauf-Sommer, oder?
Das stimmt. Mir tut es auch selber in der Seele weh. Der Zuspruch an Zuschauern und auch Läufern vor allem beim Steverauenlauf in den vergangenen Jahren war aber sehr gering.

Also steht die Entscheidung fest. In diesem Jahr wird es weder einen Steverauen- noch einen Citylauf in Olfen geben?
2016 wird es keinen Volkslauf geben. Die Meldefrist beim Verband ist auch schon seit dem 2. August abgelaufen.

Wie kam es denn zu der Entscheidung?
Der Aufwand an Zeit und Manpower stand zuletzt einfach nicht mehr im Verhältnis zu den Teilnehmerzahlen. Andere Veranstaltungen hätten sich über 420 Läufer vielleicht gefreut. Mir war das zu wenig. Auch die Sponsoren-Suche und die Suche nach Helfern hat sich in den vergangenen Jahren immer schwieriger gestaltet. Bei so einem großen Aufwand blieb am Ende einfach zu wenig übrig, zu wenig, was in die Jugend-Arbeit geflossen wäre.

Wer hat denn die Entscheidung letztlich getroffen? Sie alleine?
Letztlich treffe ich die Entscheidung alleine. Ich habe Hubertus Lohmann, Norbert Ruholl und Franz-Josef Sträter, die bei den Veranstaltungen mitgeholfen haben, auch in meine Gedanken eingeweiht, aber die Entscheidung treffe letztlich ich.

Als wir uns im Juni während des Steverauenlaufs unterhalten hatten und Sie in Erinnerungen an den Citylauf schwelgten, war Ihnen die Leidenschaft für die Veranstaltung wieder anzusehen. War es vielleicht ein Fehler, diese Veranstaltung gegen den Steverauenlauf einzutauschen?
Nein. Der City-Lauf hat ja die meiste Arbeit gemacht. Ein Fehler war es vielleicht, die Verantwortung die ganze Zeit über alleine getragen zu haben. Vielleicht war ich in der Hinsicht ein schlechtes Vorbild. Denn diesen großen Aufwand will nach mir niemand sonst alleine übernehmen. Ich muss jetzt allerdings auch auf mein Geburtsdatum schauen. In meinem Alter ist der Aufwand mittlerweile einfach zu hoch. Und ich habe ja nunmal 80 Prozent der Vorbereitung auf so einen Lauf alleine gestemmt.

Wäre es denn denkbar, eine Veranstaltung wie den City- oder den Steverauenlauf nach 2016 erneut zu etablieren?
Im nächsten Jahr wird es definitiv keinen Lauf in Olfen geben. Und wenn man einmal mit einer Veranstaltung aufgehört hat, ist es immer schwierig sie wieder zu etablieren und auch den Termin vom Verband wiederzubekommen.

Wenn Sie auf die Olfener Läufe zurückblicken. Was bleibt dann hängen?Das sind sehr viele schöne Erinnerungen. Es war sehr arbeitsintensiv, aber sportlich hat es viel gebracht. Es waren ja starke Läufer auch aus Afrika und allen anderen Erdteilen am Start. Wir haben zigtausend Menschen bewegt und natürlich beste Werbung für die Stadt Olfen gemacht.
An das Rennen am 3. August 1991 erinnere ich mich noch besonders. Mittags herrschten da auf dem Marktplatz 40 Grad Celsius. Das war ein absolutes Hitze-Rennen. Wir haben die Anwohner an der Strecke aufgerufen, die Läufer mit Wasser aus dem Gartenschlauch zu besprühen. 25 Läufer musste behandelt werden. Das war schon heftig.

#quelle: Ruhr-Nachrichten 07.09.2015