Handball-Trainer Christoph Sprenger im RN-Interview

So nahe liegen Freude und Enttäuschung beieinander: Am Samstagabend grämten sich
die Handballer des SuS Olfen noch nach der Niederlage im Spitzenspiel gegen
Linden-Dahlhausen. Knapp 19 Stunden stand Olfen überraschend doch als
Aufsteiger fest - dank eines Herner Ausrutschers. SuS-Trainer Christoph
Sprenger spricht im Interview über die Gefühlslage.


Herr Sprenger, der SuS hat aufgrund des Unentschieden von Hernes dritter Mannschaft
trotz eigener Niederlage den Kreisliga-Aufstieg in der Tasche. Sie wollten
eigentlich aus eigener Kraft aufsteigen, nun brachte der Ausrutscher Hernes den
Aufstieg. Haben Sie trotzdem gefeiert?

Naja, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Aber gefeiert haben wir
noch nicht. Das werden wir am letzten Spieltag nach dem Heimspiel gegen
Gelsenkirchen nachholen.

In den letzten Spielen hat Ihre Mannschaft Schwächen offenbart, lähmte die
Chance, aufsteigen zu können?

Schwach war ja nur das Spiel gegen Recklinghausen und die ersten zehn Minuten
gegen Linden-Dahlhausen. Das war bei uns in dieser Saison aber häufiger so,
dass wir schwer in Gang gekommen sind. Linden-Dahlhausen hat es diesmal eben
richtig bestraft.
Ich weiß allerdings nicht, ob wir das Spiel am Samstag auch verloren hätten,
wenn Karl Kunz sich nicht so schwer an der Achillessehne verletzt hätte. Das
hat die Mannschaft beschäftigt. Und es war ja nicht die erste Verletzung. Auch
Leistungsträger wie Dominik Winkler und Keeper Nicolas Bölken mussten wir schon
ersetzen.

Wie geht es Karl Kunz?

Er hat sich die Achillessehne gerissen. Er hat schon einen Operationstermin.

Schauen wir nochmal auf diese Saison. Was hat den SuS besser gemacht als die
Konkurrenz?

Wir sind einfach in der Summe konstanter geworden. Unser Spiel hat sich nicht
großartig verändert. Die Mannschaft hat mittlerweile aber begriffen, dass ein
Spiel 60 Minuten dauert. Die Spieler wissen, dass man ein Spiel auch mal drehen
kann.
Zudem haben sich Spieler wie beispielsweise Dominik Winkler oder Moritz Wienken
weiterentwickelt. Moritz übernimmt jetzt auch mal mehr Verantwortung. Insgeheim
wussten wir aber, dass wir den Aufstieg packen können. Das war ja auch als
Minimalziel ausgegeben worden, auch wenn wir es nach außen nicht so publik
gemacht haben. Linden-Dahlhausen und auch Recklinghausen haben mit einer kompakten Deckung
agiert. Olfen ist da wenig eingefallen.

Muss das Team mit Blick auf die Kreisliga im Rückraum verstärkt werden?

Ein Sebastian Reinkober kann auch in der Kreisliga locker mithalten. Benedikt
Höning war in den vergangenen Wochen nicht ganz so gut drauf. Das hing wohl
auch mit seinem Beruf zusammen. Er ist Landwirt. Da ist im Moment viel zu tun.
Im rechten Rückraum müssen wir umstellen. Carsten Sprung und Dirk Häkel haben
angedeutet, in die neue zweite Mannschaft gehen zu wollen. Da müssen dann die
Jungs aus der A-Jugend ran. Neuzugänge gibt es bis jetzt noch nicht.

Sind denn schon Gespräche mit potenziellen Neuzugängen geführt worden?

Ja. Zwei, drei Gespräche habe ich geführt. Eine Entscheidung wird es aber wohl
erst in drei Wochen, nach der Saison, geben.

Müssen Sie das SuS-Spiel der neuen Liga anpassen?

Nein. Ich denke, dass sich die Kreisliga nur darin zur Kreisklasse
unterscheidet, dass körperlicher gespielt wird.

Selm/Olfen/Nordk. - Ruhr Nachrichten - Lesen Sie mehr auf:

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