Handballtrainer wechselt zum Saisonende den Verein

s ist eine Chance, die sich ihm so nie wieder bieten wird“, sagt der 2. Vorsitzende des SuS Olfen, Michael Scholten. Der Trainer des Kreisligisten, Randolf Mertmann, wirft zum Saisonende das Handtuch und schließt sich seinem Heimatverein aus Höchsten an. Den Vorstand habe Mertmann am Freitag bereits über seinen Wechsel informiert, mit der Mannschaft sprach Mertmann am Sonntag nach der 27:32-Niederlage gegen den Bochumer HC. Der Tabellenletzte der Kreisliga Industrie muss damit nun überraschend auf Trainersuche gehen.

„Es ist natürlich ärgerlich für uns. Besonders weil wir gerade noch betont hatten, wie gerne wir länger mit ihm zusammenarbeiten wollen. Aber die Gespräche fanden stets auf einer ehrlichen und offenen Basis statt, sodass wir ihm diesen Schritt natürlich nicht übel nehmen“, so Scholten. Der SuS-Vorstand habe nun zwei Optionen, die es gilt abzuwägen. Natürlich sei die Zeit für eine Trainersuche denkbar ungünstig, da die meisten Gespräche nun schon beendet seien, weiß Scholten.

 

Entscheidung kam aus dem Herzen

„Höchsten kam letzte Woche am Donnerstag auf mich zu und nach einem 90-Minuten-Gespräch fragten sie mich, ob ich es mir nicht vorstellen könnte, im neuen Jahr bei ihnen zu trainieren“, erinnert sich Randolf Mertmann. „Ich habe dort Handballspielen gelernt und deswegen wollte ich diese Chance unbedingt annehmen.“ Allerdings sieht Mertmann seine Aufgabe in Olfen noch nicht als beendet an. „Wir wollen trotz der schwierigen Situation unbedingt in der Liga bleiben. Es sind noch zehn Spiele zu gehen und wir werden sicher viele Punkte daraus holen“, lautet die Olfener Kampfansage.

Dass Mertmann der Wechsel auch Wehmut bereitet, ist deutlich anzumerken: „Das sind hier alles tolle Jungs, die ihr Herz alle am rechten Fleck haben. Natürlich ist es für mich sehr schade, nun zu gehen.“ Der Olfener hatte vor genau zehn Jahren seine aktive Karriere bei der Borussia aus Höchsten beendet, der bei der er seit seiner Jugend aktiv war. Zu Beginn dieser Saison übernahm er dann das Geschehen in Olfen. Ermöglicht wurde der Wechsel erst dadurch, dass der ehemalige Höchsten-Trainer Marc Rode zur neuen Saison den Drittligisten TuS Volmetal trainieren wird. Den freien Platz wollte der Landesligist dann durch einen alten Bekannten füllen.

 

Von der Mannschaft kam Applaus

Auch bei der Mannschaft stieß die überraschende Nachricht zwar auf Trauer, aber auch auf Verständnis. „Natürlich waren wir alle im ersten Moment traurig, aber wir verstehen diesen Schritt komplett“, sagt Kapitän Benedikt Höning. „Uns war es besonders wichtig, dass die Mitteilung auf Ehrlichkeit beruht. Wir haben leider in Vergangenheit schon andere Art und Weisen erlebt. Aber Randolf ist ein super Mensch und vielleicht sehen wir uns ja im Pokal wieder.“ Nach Mertmanns Erklärung am Sonntag hatte es in der Kabine Applaus von der Mannschaft gegeben, als Dank an den Trainer.

Um Samstag kehrt allerdings erst einmal wieder der Ligalltag in Olfen ein. Auf dem Programm steht das wichtige Spiel gegen Westfalia Scherlebeck, wo der SuS im Hinspiel eine 19:31-Abfuhr erhielt (19 Uhr, Hoddenstraße, Olfen). „Wir haben was gutzumachen, das ist klar“, so Mertmann, der am Samstag zum endlich wieder auf die volle Kaderstärke zurückgreifen kann. „Ich hoffe, dass es einen Schub in der Mannschaft gibt. Besonders, dass mit Benedikt Höning der Kapitän wieder an Board ist wird uns beflügeln.“

 Quelle: Ruhr-Nachrichten, 21.02.2019