Handballer verlieren erneut und bleiben Tabellenletzter

Woche für Woche wiederholt sich Randolf Mertmann, Trainer von Olfens Kreisliga-Handballern, nun schon. Fast immer bemängelt der Coach des abstiegsbedrohten Schlusslichts, dass seine Mannschaft das Trainierte nicht konsequent anwendet. So auch bei der 20:25-Niederlage beim TuS Hattingen III.

 

Kreisliga Industrie

TuS Hattingen III – SuS Olfen

25:20 (13:6)

Doch diesmal war es etwas anders. Mertmann schlug regelrecht Alarm. „Solange wir so spielen, werden wir kein Spiel mehr gewinnen“, sagte Mertmann. Er, der sonst immer aufmunternd und von einer Perspektive spricht, klang am Sonntagabend fast schon etwas verzweifelt.

„Es war wie immer“, sagte Mertmann und spulte dann das Spielgeschehen ab, das in Olfen fast schon ein leidiges Schema F geworden ist. Selbst bei einem guten Start, wie Sonntagmittag auch wieder gegen Hattingen (3:1), gibt Olfen die Spiele schnell wieder her. „Wir liegen vorne und gehen dann mit 6:13 in die Pause. Es ist, als wenn jemand den Schalter umlegt, als wenn jemand den Stecker ziehen würde“, sagte Mertmann. Auch das hat sich gegenüber 2018 im ersten Spiel des Jahres noch nicht zum Besseren gewendet. „Ich verstehe nicht, warum wir nicht umsetzen, was wir bis zum Erbrechen trainiert haben“, so Olfens Trainer, der von einem Déjà-vu sprach. Nicht zum ersten Mal hat Olfen in dieser Saison ein Spiel auf diese Weise verloren. Verzweiflung macht sich breit beim Ligaletzten.

Was es bedeutet, wenn Olfen tatsächlich kein Spiel mehr gewinnen sollte, wie Mertmann prophezeit, wenn sich im Spiel nichts tut, ist an der Tabelle leicht ablesbar. Nach vier Jahren in der Kreisliga scheint die darunter liegende 1. Kreisklasse so nah wie noch nie.

Ein gutes Pflaster war Hattingen für Olfen noch nie. Heißt: Einen souveränen Sieg hat es hier in all den Jahren nicht gegeben. Vergangene Saison verlor Olfen in Hattingen mit 27:31, im Jahr davor gab es einen hart erkämpften Sieg, davor aber eine 19:25-Niederlage.

Doch dieses Spiel durfte Olfen eigentlich wie so viele zuvor nicht verlieren. Der Tabellenzehnte war in direkter Reichweite. Mit einem Sieg wäre Olfen nach Punkten gleichgezogen. Im Weg stand ein Totalausfall nach fünf Minuten. Olfen warf über zwölf Minuten lang kein Tor. Erst das 4:8 war wieder eine Art Anschluss. Der Rückstand zur Pause vergrößerte sich trotzdem weiter.

 

Türknallen in der Pause

In der Kabine sei Mertmann dann erstmals, seit er Trainer in Olfen ist, richtig laut geworden. „Ich habe die Holztür ins Schloss fallen lassen, dass die Halle vibriert hat, und dann alle gefragt, ob sie jetzt wach sind“, erklärte Mertmann. Die Olfener Spieler an der Ehre zu packen, half in Halbzeit zwei. 14 Tore waren eine Riesensteigerung. Laut Mertmann habe das ansonsten tadellose Schiedsrichtergespann beim 18:22 jedoch zwei Fehler gemacht, die mehr verhinderten. Sonst wäre Olfen noch einmal dran gewesen.

SuS Olfen: Bölken, Billermann - Winkler (4), Scholten (6), Marc. Oberhag, Cremer, Kaschinski (1), Elsner (1), Lemberg (6), Wienken (2/2), Maur. Oberhag, Wenner

Quelle: Ruhr-Nachrichten 13.01.2019