Randolf Mertmann wird neuer Trainer der Olfener Handballer

Handball-Kreisligist SuS Olfen hat einen Nachfolger für Michael Scholten gefunden. Der Dortmunder Randolf Mertmann wird zur kommenden Saison für die Stever-Handballer an der Seitenlinie stehen. Er bringt Erfahrung mit, ist aber einer, „der aus dem Bauch heraus entscheidet.“

Der 46-jährige Mertmann blickt auf eine lange Handballkarriere zurück. 36 Jahre lang stand er auf dem Feld, zog sich im Alter von 42 Jahren aus dem aktiven Geschäft zurück. Vor zwei Jahren kehrte er zurück – als Trainer der HSG Rauxel-Schwerin in der Handball-Bezirksliga. Jetzt wagt er den Schritt in die Kreisliga Industrie. Sehr zur Freude des SuS Olfen. „Randolf passt persönlich zu 200 Prozent zum SuS Olfen. Das ist einer, bei dem die Mentalität stimmt“, sagt SuS-Geschäftsführer Sebastian Reinkober, der in die Trainersuche involviert war. Dass Mertmann über keine gültige Trainerlizenz verfüge, sei letztlich egal gewesen. „Wir hatten mehrere Bewerber auf den Trainerposten. Mit Randolf passte es auch zwischen der Mannschaft. Das zählt beim SuS Olfen“, so Reinkober. 

Ähnlich sieht es SuS-Kapitän Benedikt Höning. Er und der Rest der Mannschaft lernten Mertmann bereits in einer Probetrainingseinheit kennen. „Die Wahl ist auf Randolf gefallen, weil er menschlich zum Team passt. Gerade in Olfen geht es ja nicht nur ums Sportliche. Es geht auch um Sachen, die vor und nach dem Abpfiff passieren. Alle haben Spaß gehabt beim Training. Ich glaube, dass wir sehr gut mit ihm liegen“, sagt Höning.

Dass Mertmann aber nicht nur Spaß-Handball spielen wird, liegt auf der Hand. Er selbst war in der Oberliga aktiv, spielte unter anderen für den TuS Wellinghofen und in Hamm. „Ich hatte schon viele Trainer, ich entscheide aber eher aus dem Bauch heraus“, sagt Mertmann, der einfache Tore bevorzugt. „Wenn man über einen Gegenstoß zum Torerfolg kommt, dann ist es weniger Arbeit, als wenn ich mich im Sechs-gegen-Sechs aufreibe“, sagt er. Sein Defensivkonzept? Eine kompakte 6:0-Deckung. Im Angriff setzt er ebenfalls auf die Basics. „Wenn etwas klappt, spielen wir es im nächsten Angriff wieder. So lange, bis es nicht mehr gelingt. Ich will die Mannschaft dahin bekommen, dass sie nur die 95 prozentigen Torchancen nutzt“, so Mertmann. Sein Motto: „Kein Abwehrspieler läuft so schnell, wie der Ball fliegt.“ Die Zuschauer können sich also auch in Zukunft in Olfen auf Tempohandball einstellen.

„Es ist kein großes Geheimnis, dass er im nächsten Jahr nicht mehr unserer Trainer ist“, bestätigte Karl Schiemann, Vorsitzender der HSG Rausel-Schwerin. Nach 24 Spieltagen belegt die HSG in der laufenden Bezirksliga-Saison den elften Tabellenplatz.