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Remis in Gescher könnte zum Saisonende noch Gold wert sein

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Eine merkwürdige Stimmung lag nach dem Schlusspfiff in Gescher in der Luft. Das 0:0 in der Glockenstadt nahmen die Olfener fast regungslos auf. Kein Jubel über den Punkt – aber auch keine Trauer, obwohl der abstiegsbedrohte Fußball-Bezirksligist gestern eine ganz große Chance hat liegen lassen.

Fußball, Bezirksliga 11
SV Gescher - SuS Olfen 0:0

Trainer Andreas Brüse holte seine Spieler direkt nach Abpfiff zusammen. Er wollte erst gar keine Missstimmung aufkommen lassen, nicht gegen den Schiedsrichter, der drei Olfener Chancen mit diskussionswürdigen Abseitsentscheidungen zunichte gemacht hatte, vor allem aber auch nicht gegen die eigene Mannschaft. „Ich kann jetzt keinen kritisieren. Die Leistung haben die Jungs gebracht“, sagte Brüse.

   

Spieler, die die Köpfe hängen lassen, kann Olfens Trainer kommenden Sonntag (21. Mai, 15 Uhr, Steversportpark, Hoddenstraße, Olfen) gegen Meister SG Borken nicht gebrauchen. Dann geht es für den SuS um alles. Zum ersten Mal in dieser Saison wird das Abstiegsszenario greifbar. Zum ersten Mal droht Olfen ganz konkret das Aus, wenn die Konkurrenz gewinnt, Olfen aber nicht. Die Konstellation wäre auch bei einem Olfener Sieg so gewesen. „Vielleicht hilft uns der Punkt noch weiter, weil wir eine gute Partie gezeigt haben. Wir punkten weiter und haben jetzt noch zwei Spiele“, sagte Brüse.

In Hälfte eins hatte Olfen fast kaum etwas vom Spiel. „Die müssen, nicht wir“, rief Geschers Trainer Frank Schulz von außen immer wieder rein. Der Tabellenfünfte schob sich den Ball gemächlich zu, riskierte wenig. Nach vorne probierte Gescher trotz 75 Prozent Ballbesitz nur selten etwas. Olfens Konter fing Geschers Bester, Torwart Alexander Trogemann ab: Niklas Mählmann (12.) und Julian Wilhelm (38.) scheiterten am gut aufgelegten Gescheraner Keeper. Mählmann verpasste dann auch drei Minuten nach dem Seitenwechsel die Führung haarscharf. Olfen war jetzt präsenter, spielte mit, drückte früher. Trotzdem wurde es eine Geduldsprobe, weil das Tor nicht fiel. Schiedsrichter Maik Kerstan aus Stadtlohn pfiff später Mählmann und Dustin Brüggemann zurück. „Ich stand ja mehrmals auf der Höhe: zweimal klar kein Abseits! Ich weiß, es ist für den Schiedsrichter sehr schwer. Es ist sehr unglücklich“, sagte Brüse.

Zudem pfiff Kerstan dem eingewechselten Sören Neugebauer einen Vorteil weg. Christian Brüse schoss zehn Minuten vor dem Ende ebenfalls knapp das Tor, das nicht mehr fiel. „Für mich war das Not gegen Elend. Ich habe selten ein schlechteres Spiel gesehen. Wir haben Glück gehabt und hätten das Spiel auch verlieren können“, sagte Schulz.

TEAM UND TORE
SVG: Trogemann - Efsing, Winking (52. Bürger), Epping, K. Prozmann (77. Hessing), Böing, Lanfer, Schültingkemper, S. Ostendarp, M. Ostendarp, Roling
SuS: Götz - Rischen, Köster, Kilian, Hellmich, Da. Brüggemann, Brüse, Du. Brüggemann, Cengiz (62. Neugebauer), Wilhelm (62. Neumann), Mählmann

 Quelle: RN 14.05.2017