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Sportliche Leitung nimmt "Zweite" in die Pflicht: kein neuer Trainer

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Wie geht es weiter mit Olfens zweiter Fußballmannschaft in der Kreisliga A Coesfeld? Ein neuer Trainer wird nicht kommen, stellte der Verein mittlerweile klar. Jan Radke betreut die Mannschaft vorerst bis Saisonende. Der Sportliche Leiter des SuS, Norbert Sander, nahm die Mannschaft in die Pflicht.

Als der Trainerstab um Olaf Neisen beim Schlusslicht der Liga vergangene Woche hingeschmissen hat, waren die Verantwortlichen in Olfen etwas überrumpelt. Innerhalb der Mannschaft hatten die Trainer zu wenig Bereitschaft im Abstiegskampf festgestellt. Am vergangenen Sonntag stand Jan Radke als Interimslösung neben Norbert Sander an der Linie. Sander wurde in seiner Funktion als Sportlicher Leiter deutlich. "Die Mannschaft muss jetzt Signale senden, dass sie bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Es hat nicht an den Trainern gelegen, sondern an der Einstellung der Jungs. Das müssen sie begreifen", sagte Sander, "wir geben der Mannschaft die Chance, sich zu beweisen."

Die Botschaft: Entweder ziehen die Spieler jetzt endlich an einem Strang - oder sie lassen es. Das Verhalten der Mannschaft dürfte die Planungen für die kommende Saison in der zweiten und dritten Mannschaft erheblich beeinflussen. Die interne Regelung sieht so aus: Jan Radke fungiert als Teammanager, André Bonberg als Betreuer. "Die ganze Mannschaft ist jetzt in der Pflicht, zu zeigen, dass ihr was am Verein liegt", sagte Radke, der eigentlich selbst spielen würde, sich aber auf die Arbeit an der Linie konzentrieren möchte.

Bei Heimspielen stößt Sander hinzu. "Wir werden bis Saisonende keinen externen Trainer mehr einstellen", sagte Sander. Montags trainiert die Mannschaft ab sofort mit den A-Jugendlichen unter Christian Kemmler und Dominik Slomka. Donnerstags muss die Mannschaft "eigenverantwortlich", so Sander, arbeiten. Patrick Warning und Julien Köppeler würden hier federführend das Training der Zweiten organisieren. Gemeinsame Einheiten mit der ersten Mannschaft werde es nicht geben, stellte Sander klar.

Das Ziel Klassenerhalt, das durch das 0:3 gegen Hausdülmen einmal mehr weiter in die Ferne gerückt ist, ist bei einem Rückstand von 8 Punkten zum Relegationsrang und schon 14 Zählern bis zu einem Nichtabstiegsplatz unrealistisch. "Wir hoffen, dass wir die Saison vernünftig zu Ende spielen können. Die Ergebnisse sind erst mal zweitrangig", sagte Radke.

"Wir sind uns im Klaren, dass die Mannschaft kaum Chancen hat. Wir können auch rechnen", sagte Sander, der auch Selbstkritik übte: "Vielleicht haben wir die Lage vor Saisonbeginn auch unterschätzt." Die Personaldecke war stets dünn. Einen Rückzug möchte der Verein aber vermeiden.

Quelle: Ruhr-Nachrichten, 09.03.2016