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Tiefpunkt erreicht: Trainer-Duo der "Zweiten" schmeißt die Brocken hin

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Fußball-Kreisligist SuS Olfen II steht ohne Trainer da. Das Trainerteam um Olaf Neisen hat das Schlusslicht der Coesfelder A-Liga verlassen und informierte den Verein am Dienstagabend über den Entschluss. Ausschlaggebend war die 1:5-Niederlage gegen Vorwärts Lette am vergangenen Sonntag.

 „Der bitterste Moment war dieses 1:5. Das war ein Offenbarungseid. Wenn ich ein Auto zur Verfügung gehabt hätte, wäre ich in der Pause nach Hause gefahren“, sagte Olaf Neisen am Freitag im Gespräch. Auch Co-Trainer Thorsten Rosenberger und Betreuer Martin Kemmann haben ihren Rücktritt erklärt. „Der Zustand der Mannschaft war sehr schwierig. Die Trainingsbeteiligung wurde immer weniger“, sagte Rosenberger und fügte hinzu: „Wenn ich zum Sportplatz gehe, möchte ich da ohne Magengrummeln hin. Und das war nicht mehr so.“

Ungewöhnlich: Das Trainerduo skizzierte kein gutes Bild von ihrer ehemaligen Mannschaft und kritisierte die Einstellung. Nur ein Kern von fünf Spielern hätte mitgezogen. Neisen hatte kurz nach Saisonbeginn den Trainerposten von Markus Kuhn übernommen, von dem sich der Verein im August getrennt hatte. Der Erkenschwicker Neisen wollte ursprünglich Pause machen, ließ sich dann aber überreden, die Olfener Reserve zu trainieren. „Das war im Nachhinein ein Fehler“, meinte er. Jetzt steht tatsächlich eine Pause an. Rosenberger hingegen betreut weiter die E-Junioren des SuS. 

Norbert Sander, Sportlicher Leiter der Fußballabteilung, wird am Sonntag gegen Hausdülmen (13 Uhr, Sportplatz Hoddenstraße, Olfen) interimsmäßig einspringen. Er bestätigte, am Dienstag nach dem „blutleeren Auftritt in Lette“ über den Rücktritt informiert worden zu sein. Das Trainerduo erklärte ihm gegenüber, gefrustet zu sein und deshalb die Verantwortung für die Mannschaft abzugeben. „Das gipfelte dann in der Leistung der Mannschaft am Sonntag. Aber sie haben wirklich alles probiert“, sagte Sander über das Trainerteam, „sie haben aber keine Möglichkeit mehr gesehen. An ihnen hat es nicht gelegen.“

Ein Rückzug der Mannschaft stehe aber derzeit nicht zur Debatte. „Das wäre der worst case, aber so weit sind wir noch nicht. Es wird irgendwie weitergehen“, sagte Sander. In einer Besprechung am Donnerstag habe der Klub die Ambitionen der Spieler abgefragt. Und davon wird abhängen, wen der SuS Olfen als Neisen-Nachfolger anspricht – und ob Sander überhaupt jemanden anspricht.  

Quelle: Ruhr-Nachrichten 04.03.2016