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Fußballabteilung wird zur Kasse gebeten

Vierteljährlich muss die Fußballabteilung des SuS Olfen ein Ordnungsgeld zahlen – weil sie zu wenig Schiedsrichter stellt. Dieses Mal wurden 513,50 Euro fällig. „Das tut uns schon ziemlich weh. Aber aus der Nummer kommt man nicht so einfach raus“, sagt der Vorsitzende des Gesamtvorstandes, Bernhard Bußmann.

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Jeder Fußballverein muss Schiedsrichter stellen. Denn: Ohne Schiedsrichter ist ein geregelter Spielbetrieb kaum bis gar nicht möglich. „Da wir so viele Mannschaften haben, müssen wir dementsprechend auch viele Schiedsrichter stellen. Da gibt es eine Quote“, erklärt Werner Sander aus dem Führungsgremium der Fußballer.

Das Problem: Der SuS kann diese Quote nicht erfüllen. „Wir haben einfach nicht genügend Schiedsrichter in unseren Reihen. Wir bemühen uns aber, welche zu finden“, sagt Sander. Bis dahin müsse der Verein halt sparen. „Wir wissen ja, dass dieses Ordnungsgeld regelmäßig auf uns zukommt. Es ist also fest in unserer Finanzplanung verankert“, sagt Sander.

   

Beim Fußballkreis Ahaus/Coesfeld, dem der SuS angehört, ist das Problem bekannt. „Olfen gehört sicherlich zu den Vereinen, bei denen die Strafe etwas höher ausfällt als bei anderen Vereinen. Aber da gibt es natürlich auch welche, die können noch weniger stellen und zahlen daher auch mehr Strafen“, sagt der Vorsitzende des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses, Christoph Hanck.

Dabei gebe aber auch Vereine, die gar keine Strafen zahlen müssten, da sie schiedsrichtertechnisch voll im Soll seien. Manche Vereine bekämen gar Zuschüsse, da sie mehr Unparteiische stellen als vorgegeben.

Spiele blieben unbesetzt

Sollte sich der Trend aber so fortsetzen und es immer weniger Schiedsrichter geben, könnten, laut Hanck, auch mal Spiele unbesetzt bleiben. Im Seniorenbereich würde ein Spiel dann neu angesetzt werden, im Jugendbereich würde ein Betreuer als Unparteiischer agieren. „Wir müssen abwarten, was passiert. Bisher ging es immer gut. Aber wir sind ein großer Kreis mit langen Wegen. Wir brauchen ganz dringend Nachwuchs in diesem Bereich, sonst sehe ich schwarz“, sagt er.

Den Mangel an Schiedsrichtern begründet Hanck wie folgt: „Wir haben natürlich auch hier die übliche Fluktuation. Viele junge Leute ziehen vom Land in die Stadt für ein Studium oder für den Beruf; ältere Schiedsrichter hören auf. Hinzu kommen viele junge Schiedsrichter, die von Zuschauern eingeschüchtert werden und einfach die Lust am Pfeifen verlieren.“  

 Quelle: Ruhr-Nachrichten 03.02.2017